Montag, 27. Juni 2011

Bad Bank Helgoland


Einer der Lemminge hat es geschafft, die anderen ertranken
In die Nordsee mit den Griechen-Anleihen! Zur Hölle mit den deutschen Neuverschuldern, sie wollen nicht aufhören damit! Statt Staat-Schulden-Abbau treibt es die saubere Merkel, Schäuble und Co GmbH/KG mit Neu-Schulden immer weiter!!!!

Die ganz große Katastrophe im internationalen Banken-System wird sicher ausbleiben, schrieb ich. Privatbanken haben die faulen Griechenland-Anleihen bereits an die EZB und staatliche Banken abgestoßen und machen das gleiche nun auch mit denen von Portugal, Irland, Spanien, Italien und Holland.

Wie Lemminge finden diese Papiere ihren Weg von den abgetönt gläsernen Hochhäusern und Wolkenkratzern der Privatbanken am Horizont zum großen Wasserfall, der ins Meer der Steuerzahler stürzt. Sie kommen praktisch von allen Seiten am Horizont, getrieben von Rating-Agenturen, in Gruppen, in Massen und Scharen. Sie alle stürzen ins Meer, das brodelt und schäumt. Wer sich umdreht und auf dieses Meer und den ganzen Schaum schaut, den Kopf etwas hebt und eventuell ein Fernglas in die Hand nimmt, entdeckt ganz weit entfernt Helgoland, das zweigeteilte Euroland, das sich weigert, seine Land-Flutung wieder aufschütten zu lassen. So wird es bei der Zweiteilung bleiben. Es gibt nun zwei kleine Inseln, auf die alle Lemminge zuschwimmen. Nur einer von 100000 kann aufgenommen werden. Die anderen Lemminge müssen ertrinken. Helgoland, das rettende Ziel der staatlichen Ramsch-Papiere aus ganz Europa, ist die politische Bühne, das Meer ist die Weite der Steuerzahler, das zum See-Grab wird. Auf den Klippen auf Helgoland stehen sie alle und gestikulieren: Herr Junkers, Frau Merkel, Herr Schäuble und viele andere mehr. Manche diskutieren in Talkshows, manche in Ausschüssen. Sie alle sind nicht in der Lage, die Ramsch-Papiere aus dem brodelnden Meer auf die beiden kleinen Inseln zu ziehen. Ausreichend Platz ist nur für sie selbst da. Sie sagen es nicht. Aber sie empfinden die "Lemminge" als Bedrohung.

Die große Katastrophe im Banken-System wird deshalb ausbleiben, weil das weite Meer der Steuerzahler der eigentliche Rettungs-Schirm ist, um die Fehlkalkulationen von Politikern und staatlichen Geld-Instituten zu entsorgen.

Deutschland muss sich um die Entsorgung von Atom-Müll, schlechten Papieren in stattlichen Banken und Ramsch aus den Wolken-Kratzern großer Privat-Banken sorgen. Bad Banks als Versteck sind wieder im Gespräch. Aus Angst vor der dreifachen Bedrohung singen die deutschen Mandats-Träger in seltener Einigkeit auf Helgoland gemeinsam die National-Hymne, weil diese dort gedichtet wurde, weil die Einigkeit vom Glück als Unterpfand 1841 ebenda wortgewaltige Gestalt annahm - und verhaspeln sich, einig wie sie sich sind. Nur Brüderle schert aus und singt ganz aus Versehen oder absichtlich (Einigkeit riecht nach Nazi): "Brüderle mit Herz und Hand!"

Einigkeit und Recht und Freiheit
Für das Deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
Brüderlich mit Herz und Hand!
Steuerzahler, Recht und Freiheit
Sind des Glückes Unterpfand;
Blüh' im Glanze dieses Glückes,
Zahle, Deutsches Vaterland.

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Nachtrag 4/Juli/2011 mit Ergänzungen am 5/Juli/2011

Die Angst vor einer reellen Staats-Pleite der Griechen ist deshalb so groß, weil die politisch gesteuerten Gläubiger wahnsinnig viel Geld verlieren würden. Privatbanken und Versicherer haben schon vorgesorgt und so viele Griechen-Anleihen abgestoßen wie es ging. Ackermann verhandelte also nur noch über einen Rest. Aber selbst diese Reste treiben den Privaten den Angst-Schweiß auf die Stirn. Ihre angebliche Geberlaune ist nichts als Angst und Schrecken vor größeren Verlusten. In dieser Tollhaus-Situation kommt Frankreich mit der Idee einer Schulden-Streckung über 30 Jahre. Warum nicht 40 oder 20? Dem Notplan ist anzumerken, dass pure Hilflosigkeit überwiegt, das merken auch die US-Rating-Agenturen. Herr Ackermann fand den Vorschlag trotzdem "interessant". Wenn jemand doch bitte ein Musical zu diesem Durcheinander der Finanz-Fachleute schreiben würde! Doch wie komponiert man einen ständigen Rückwärts-Schritt? Im Musical "Hair" ging es mit fetzigen Rhythmen immer nur vorwärts, weil eine neue Zeit geboren wurde. In einem Musical "EU-Casino" stirbt die Musik, weil Zukunft verspielt wird. In unvorstellbaren Dimensionen wird gutes Geld schlechtem nach geworfen. 

Wie war mein Vorschlag? Soll ich ihn kurz fassen, ohne in meinen Texten nachzuschauen? Anträge müssten gestellt und begründet werden, will Griechenland denn Geld haben, Anträge, die im Einzelnen belegen, wozu solche Milliarden verwendet werden. Direkt-Überweisungen wären möglich. Aber der Hauptpunkt: es gibt dann wohl nur ungefähr die Hälfte, abhängig von einer virtuellen Computer-Animation, die eine Abwertung in der Landes-Währung nach bestem wissenschaftlichem Wissen simuliert. Damit müssten die Griechen eben auskommen. Besser als nichts, besser als die Staats-Pleite . Die Simulation könnte zum Beispiel die EZB beauftragen. Die geplante europäische Rating-Agentur könnte dabei helfen, die Simulation zu errechnen, denke ich. Sie soll ja unabhängig sein, heißt es.

Das Gesamtproblem wäre auf diese Weise zumindest halbiert. Ein Hoffnungs-Schimmer wäre da. Beinhaltet wäre eine dynamische allmähliche Gesundung bis zu den Maastricht-Kriterien. Das System ist auch auf andere Pleite-Kandidaten in der EU anwendbar, die sich Geld auf dem freien Markt nicht mehr beschaffen können und die auf Rettungs-Fonds angewiesen sind. Logischerweise kommt dieses Szenario auch auf Deutschland zu, da die Staats-Schulden-Quote ungebremst ansteigt. Erfolge im Export dürfen nicht mit der Realität der Staats-Finanzen verwechselt werden. Das Konzept wahrt die Einheit des Euro und enthält zugleich die Vorteile einer Trennung des Euros in einen Nord- und Süd-Euro, die Herr Henkel immer wieder vorschlägt und die nicht machbar ist. Das Konzept hat die dynamische Komponente und die Flexibilität in sich, die vermisst wird, wenn der starre Euro zu Asymmetrien der Volkswirtschaften führt.

Die Debatten im griechischen Parlament, ob das Spar-Programm nun durchgezogen werden soll oder nicht, war reine Spiegel-Fechterei für nichts. Denn eines war von vorherein klar: kein Abgeordneter des Parlament würde auf sein Gehalt und die ganzen Zulagen verzichten und auf die Insolvenz setzen (da sind sie wie die Deutschen). Sie alle wollen persönlich ihr eigenes Geld gesichert haben. Sie denken insgeheim an sich selbst. Das Getue hätten sie sich sparen können. Die Gier nach der eigenen Sicherheit ist übergroß. Darum hat nämlich die EU die Chance, die Neuschulden auf die Abwertungs-Simulation herunter zu rechnen und so den beantragten Bedarf zu reduzieren - und trotzdem würde das Geld liebend gerne genommen werden. Warum wird es nicht genau so gemacht? Man lese aber vorsichtshalber bei mir nach, denn diese Kurzfassung hier enthält nicht alle Argumente. Allerdings habe ich die leise Hoffnung schon aufgegeben. Meine Konzepte vor Rettungs-Paketen wurden nicht beachtet, nun auch dieses nicht.



Nachtrag 29/Okt/2011

Die verstaatlichte Hypo-Real-Estate zauberte gestern 24,5 Mrd € Fehlbuchungen aus ihrer Bad-Bank. Ach ja, ein Versehen. Plötzlich finden die übersehenen Mrden ihren Weg ins Finanz-Ministerium. Ups, 31 Mrden kamen schnell noch hinzu. Aus heiterem Himmel regnete es 55,5 Mrden, die Hälfte der jährlichen Neuverschuldung. Finanz-Minister Schäuble fiel fast aus seinem Rollstuhl vor Glück. Stattdessen hätte er sein vertrautes Gefährt sofort in die HRE steuern sollen, um nach noch mehr Fehlbuchungen zu suchen. Mit Sicherheit gibt es sie. Mit Sicherheit handelt es sich nicht um Versehen. Nicht von ungefähr wurde die Bank als "Drecks-Bank" bezeichnet.




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